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Was können wir von Indien lernen?

von Sina Casper, 27 Mai 2024

In Indien herrscht aktuell ein regelrechter Wirtschaftsboom. Immer mehr Unternehmen und Startups lassen sich hier nieder. Doch woran liegt das? Welche Trends setzt Indien gerade? Und was können deutsche Unternehmen vom aufstrebenden Subkontinent lernen?

 


Indiens steigende Relevanz

 

In den letzten Jahren hat sich Indien in den Top-Ten der größten Volkswirtschaften weltweit hochgearbeitet und ist nun die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Doch das ist nicht alles – durch das dynamische Wachstum könnte Indien Deutschland schon bald von Rang vier verdrängen.

Indien hat außerhalb des Landes eine große Relevanz in der Unternehmenswelt. Menschen mit indischer Abstammung haben hohe Positionen in vielen Weltkonzernen wie Microsoft, Pepsico, MasterCard oder Adobe.

 


Startup-Ökosystem:

 

Indien hat sich zum drittgrößten Ökosystem für Startups weltweit entwickelt. Außerdem belegt das Land Platz zwei bei der Innovationsqualität mit Spitzenplätzen bei der Qualität wissenschaftlicher Publikationen und der Qualität seiner Universitäten.

Rund ein Viertel der Startups werden in Bangalore gegründet. Deshalb trägt Bangalore auch den Spitznamen „Silicon Valley Indiens“.

Unterschiedliche Faktoren machen indische Startups besonders erfolgreich und fördern damit die Startup-Kultur. Einfluss darauf hat unter anderem der Umstand, dass Indien einen großen Heimatmarkt hat. Außerdem besteht im Land eine hohe Affinität zu digitaler Technologie und somit ist die Bereitschaft neue Apps und digitale Angebote auszuprobieren ausgesprochen hoch. Weiterhin können Indiens Startups auf einen großen Pool an kompetenten Arbeitskräften zugreifen. Zuletzt gibt es auch seitens der indischen Regierung ein großes Interesse die Förderung des Startup Ökosystems im Land durchzuführen und funktionierende Strukturen zu schaffen.

 


Was macht Indien so besonders?

 

Es gibt einige Aspekte, die dafür sorgen, dass Indien sich von anderen aufstrebenden Märkten unterscheidet. Beispielsweise ist das Land ein beliebter Standort für Unternehmen, die ihre Lieferketten unabhängig von China gestalten wollen. Außerdem unterstützen die Digitalisierung Indiens und der Infrastruktur-Boom das Wachstum einiger Bereiche des lokalen Aktienmarktes. Daneben zählt die Demografie Indiens mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren zu einer der attraktivsten von den größten Volkswirtschaften weltweit.

 


Trends aus Indien

 

Unified Payments Interface (UPI):
Ist in Indien eine beliebte und bequeme Zahlungsmethode, welche eine sofortige Banküberweisung zwischen zwei Parteien über Mobiltelefone mit Internet ermöglicht. In Deutschland gibt es bislang keine gängigen Möglichkeiten mit UPI zu bezahlen.

 

Robotics:
Innerhalb von fünf Jahren hat sich der operative Bestand von Industrie-Robotern mehr als verdoppelt und erreichte im Jahr 2021 über 30.000 Einheiten. Durch neue Produktionskapazitäten werden für die indische Bevölkerung angemessene Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten ermöglicht, wodurch Arbeitsplätze geschaffen werden.

 

Dark Kitchen:
Essen kann von einem Restaurant nur online bestellt und nicht im Laden verzehrt werden. Hierdurch sparen die Restaurants die hohen Kosten für ein großes Lokal und müssen nur eine Küche mieten. Das sorgt für eine höhere Profitabilität und reduziert bei mehreren Standorten die Lieferzeit in weiter entfernt gelegene Gebiete.

 

Artificial Intelligence (AI):
In Indien ist AI relevanter denn je. Über 70% aller Unternehmen im Land haben AI Projekte in Planung oder in der Durchführung. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 49%. Indien ist dadurch ein echter Vorreiter und indische Unternehmen nutzen auch einen Großteil ihrer Daten, um AI Modelle zu trainieren, was wiederum die Performance der AI verbessert.

 

Infrastruktur:
Im Land werden pro Jahr mehrere 10.000 Kilometer an Autobahnen gebaut und in den nächsten 10 Jahren sollen über 140 Flughäfen entstehen. Für das bevölkerungsreichste Land ist der Ausbau der Infrastruktur extrem wichtig und zukunftsweisend.

 


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